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𝗪𝗲𝗿 𝗯𝗶𝘀𝘁 𝗱𝘂, 𝘄𝗲𝗻𝗻 𝗻𝗶𝗲𝗺𝗮𝗻𝗱 𝘇𝘂𝘀𝗰𝗵𝗮𝘂𝘁?

  • Autorenbild: Tanni Hslr
    Tanni Hslr
  • 5. März
  • 2 Min. Lesezeit


Wir – oder zumindest unsere Vorfahren – haben es gelernt: Anpassung sichert Zugehörigkeit. Denn in grauer Vorzeit bedeutete „allein sein“ oft „nicht überleben“. Wer nicht von der Gruppe akzeptiert wurde, hatte ein Problem – ein echtes, lebensbedrohliches, wie zum Beispiel vom Säbelzahntiger gefressen zu werden.


Heute ist das anders. Theoretisch.

Doch unser Gehirn hängt dieser alten Programmierung noch hinterher – wie ein Besuch, der selbst nach dem diskreten Geschirrklappern nicht merkt, dass es Zeit wäre zu gehen. Wir fürchten Ablehnung, manchmal so sehr, dass wir uns selbst in die Enge der Erwartungen anderer pressen.

Wer muss ich sein, um gemocht zu werden? Was darf ich denken und sagen, um nicht anzuecken? Und während wir uns noch fragen, ob es wirklich so schlimm wäre, unseren eigenen Weg zu gehen, hängt uns der transgenerationale Schatten in den Gliedern und flüstert immer wieder:

„Psst, pssssst - der Säbelzahntiger!“


Und dann passiert es manchmal doch:

Die Außenwelt kehrt uns den Rücken zu. Wir werden übersehen, überhört, nicht mehr gefragt, nicht mehr bestätigt.

Eine Katastrophe.

Aber ist es das wirklich?


Vielleicht ist es genau dieser Moment, in dem wir begreifen, wie tief unser Drang nach Zugehörigkeit verwurzelt ist. Evolutionsbiologisch absolut nachvollziehbar – nicht zu verwechseln mit einem narzisstischen Hunger nach Bewunderung. Aber wann kippt das eine ins andere? Wann wird aus dem natürlichen Wunsch, Teil einer Gemeinschaft zu sein, eine Angst davor, ohne sie nicht existieren zu können?


Wenn wir diesem Punkt begegnen, merken wir: Zuviel ist zuviel.

Die ständige Anpassung, das Hoffen auf Akzeptanz – es ist ein Kampf, der uns oft mehr kostet, als er uns gibt. Und wenn niemand mehr da ist, den wir zufriedenstellen müssen, taucht eine viel größere Frage auf:


𝗪𝗲𝗿 𝗯𝗶𝗻 𝗶𝗰𝗵, 𝘄𝗲𝗻𝗻 𝗻𝗶𝗲𝗺𝗮𝗻𝗱 𝘇𝘂𝘀𝗰𝗵𝗮𝘂𝘁?


Vielleicht ist der Moment, in dem sich andere einmal abwenden, also gar kein Pech, sondern die Einladung, uns selbst wirklich zu begegnen. Oder, wie ein alter Freund weise zu sagen pflegte: „Nichts ist so schlecht, dass es nicht auch etwas Gutes mit sich bringt.“

 
 
 

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